Hundesport Mäder

Ausbilder Seminar des KfT in Augsburg

Titel-Hundesport

 

 

 


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23.05.2018

 

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Der Ausbilder - das unbekannte Wesen...

Am 31. Oktober und 01. November leiteten wir ein Ausbilderseminar für den Klub für Terrier. Veranstaltungsort war die Ortsgruppe Augsburg in der Landesgruppe Bayern.

Das Thema war:
Wie bringe ich einen Hund mit seinem Führer zur Begleithundeprüfung?

Die 9 Teilnehmer kamen meist aus der Landesgruppe Bayern, aber auch Gäste aus Baden- Württemberg und dem weit in Preussen liegenden Warendorf waren angereist. Wer gedacht hatte, er könne zwei Tage den Stuhl platt sitzen und sich berieseln lassen wusste noch nicht was ihn erwartete...

Begonnen wurde am ersten Tag morgens mit einigen grundsätzlichen Überlegungen - hier waren bereits die Ideen, Erfahrungen und Gedanken der zukünftigen oder bereits aktiven Übungsleiter gefragt. Schon hier gingen die Antworten relativ weit auseinander und mit Hilfe einiger Folien wurden u.a. folgende Themen angesprochen:
- Was unterscheidet einen Ausbilder von einem “normalen” Hundeführer?
- Wie bereitet man einen Übungsbetrieb vor?
- Was macht einen “guten” Ausbilder aus?

Wirklich wichtig war es uns zu betonen, dass die Begleithundeprüfung (zukünftig mit BH abgekürzt) eine Einstiegsprüfung in den Hundesport und den Hundeverein ist und weder Anfängerkurs noch Hundeschule oder Gruppen-Unterordnung. Gerade die BH als Mittel zum Zweck für die Agility-Sportler stellte sich als massives Problem in Sinne einer guten sportlichen Prüfung dar - hier fehlt meist das eigentliche Interesse an einer motivierten Unterordnung. Dem wiederum entgegenzusteuern ist die Aufgabe der Ausbilder und des Vereinsvorstandes - was sich in der Praxis immer wieder als schwierig herausstellt.

Da wir uns dann eigentlich (fast) einig waren, dass man als Ausbilder in der Prüfungsordnung fit sein sollte kam der erste Hammer für die Teilnehmer: anhand eines Fragebogens zur Prüfungsordnung testeten wir das Wissen bzw. Nichtwissen .... und es taten sich tiefe Gräben auf..... grins!

Als dann die Teilnehmer sich von ihrem ersten Schock erholen wollten kam der zweite: Um alle Teilnehmer ausbildungstechnisch auf einen ähnlichen Nenner zu bringen mussten sie die Teilübungen der BH theoretisch aufbereiten. Dazu hatte ich die BH zerlegt: Grundstellung, Vorsitzen, Personengruppe mit / ohne Leine usw..  Jeder Teilnehmer zog aus beschrifteten Karteikarten “seine“ Übung und hatte dann Zeit alle ihm bekannten Ausbildungsmethoden (Futter, Spielzeug, passive Hilfen etc.) zusammenzufügen und anschliessend dem Rest der Gruppe kundzutun. Dies wurde dann ggf. noch von den anderen ergänzt und damit hatten wir  eine Menge an Tips zur Ausbildung erarbeitet.
Zur Krönung des ganzen bzw. zum Entsetzen aller setzten wir das dann in die Praxis um: Dazu zogen die Teilnehmer die Übungen neu (nicht dass sich jemand auf seiner ersten Ausarbeitung ausruht ... ) und dazu jeweils eine Karteikarte mit einem Teilnehmerhund. Nun wussten sie auch warum sie im Vorfeld diese Karten mit den Hundenamen ausfüllen sollten...Ausbildungstechnik01-mini
Dann wurde es interessant: Jede einzelne Übung wurde nun von einem Ausbilder mit einem anderen Teilnehmer, der mit seinem Hund den Schützling “spielte” durchgesprochen. Hier sprachen wir dann neben der Ausbildungsmethodik an sich (Wie macht der Hund Sitz mit Futter...?)  dann auch die pädagogische Umsetzung (Eingehen auf den Hundeführer, Erklären, Vormachen, Zeigen, Assistieren) an. Oftmals war es wichtig für die “Schützlinge” diesen Eindruck von der “anderen” Seite her mitzunehmen. Die Diskussion der Gruppe zu jeder einzelnen Einheit, die Reaktion des Schützlinges auf die Art “seines” Ausbilders und das Gefühl des Ausbilders selber stellten zusammen das wichtige Feedback für alle dar.
Ausbildungstechnisch fiel uns die relativ geringe Motivationslage der Hunde auf, so dass ich im Anschluss mit meiner Hündin mit Futter und Spielzeug die trieborientierte Arbeit zeigte - z.B. das explosive Aufsitzen aus dem Platz in die Grundstellung, das mit Futter motivierte schlagartige Platz, das permanente Aufschauen in den Fussphasen etc.. Somit konnten auch hier nochmals einige Ausbildungsaspekte weitergegeben werden.

Mit einem Gespräch über die derzeitigen Übungsstunden in den Vereinen der Teilnehmer, dort auftretenden Problemen und Möglichkeiten der Abhilfe beendeten wir den ersten Tag im warmen Vereinsheim.

Als die Teilnehmer es sich dann am zweiten Tag morgens gerade am runden Tisch gemütlich machen wollten, waren sie vollkommen entsetzt dass sie nun gleich wieder arbeiten sollten - was nun folgte sollte das heimliche Highlight dieser Veranstaltung werden: Rollenspiele...
Dazu hatten wir auch am ersten Tag mehrfach betont, dass der Ausbilder nicht nur fachlich geeignet und geschult, sondern auch in der Lage sein muss, eine Gruppe zu leiten, zu organisieren und ggf. auch zu sanktionieren. Und genau dieses wollten wir nun üben:

Dazu hatte ich auf Karteikarten je eine Vorgabe für den “Ausbilder” vorbereitet. Auf einer zweiten Karte wurden dann aber die Gruppe bzw. ein Hundeführer auf zusätzliche Probleme eingeschworen. Der Ausbilder sollte spontan reagieren und die ganze Gruppe in Griff bekommen. Beispielsweise sollte ein Ausbilder den Übungsbetrieb beginnen und Anweisungen erteilen, ein Hundeführer sollte sich aber desinteressiert Richtung Vereinsheim abseilen. Dem Ausbilder sollte dies auffallen und er dann entsprechend höflich aber direkt entgegenwirken.

Was wir nun erlebten ist fast nicht beschreibbar: Die schauspielerischen Leistungen der Teilnehmer entwickelten sich von Szene zu Szene zur Oskar-Reife. Je mehr Szenen durchgespielt wurden, desto kreativer und massiver wurde die Gruppe und um so mehr bekamen die Ausbilder Probleme mit ihren Hundeführern: Denn einen Hundeführer vom Zaun zu pflücken, einen zweiten mit der brennenden Zigarette aus dem Platz zu verbannen, den dritten Hundeführer mit Hund, der unterwegs aufgehalten wird, auf den Platz zu kommandieren und gleichzeitig noch zu verhindern dass ein Hund an den Zaun angebunden wird kann zu einem Riesen-Chaos und zu einem gestressten Ausbilder führen.... aber vor allem zu heftigen Lachanfällen der Schauspieler...
Nach Abbruch einer Szene wurde dann die jeweilige “Lösung” des Problems von der Gruppe beurteilt, wobei auch “Ausbilder” und “Schützling” ihre Gefühle bei dieser Szene kommentierten. Dadurch kam es immer wieder zu den von uns gewünschten Diskussionen im Umgang miteinander in einem Verein. Obwohl das ganze selbstverständlich einen ernsthaften Hintergrund hatte artete das ganze teilweise in eine fürchterliche Blödelei aus - aber schliesslich ist auch Humor im Übungsbetrieb wichtig!

Nachdem hier nun unser Zwerchfell arg in Mitleidenschaft gezogen wurde, kümmerten wir uns dann wieder mehr um die allseits geliebte Prüfungsordnung: Als Ausbilder für die BH muss man in der Lage sein den Zeitpunkt für die Prüfungsreife eines Teams festzustellen. Das heißt ein Ausbilder sollte eine Prüfung richten und die gezeigten Leistungen analysieren können. Also stellten wir eine BH- Prüfung nach, die Clemens in seinem ersten Unterordnungs-Versuch mit meiner Hündin absolvierte. Da er neben den Hundefehlern auch noch einige Hundeführerfehler machte, hatten wir einiges zu kritisieren. Aufgrund des schlechten Wetters haben wir dann im Warmen und Trockenen die einzelnen Prüfungsteile durchgesprochen. Nicht alle aufgetretenen Fehler wurden erkannt, bei einigen Punkten herrschte Diskussionsbedarf (Was ist ein zögerndes Sitz?) wobei wir uns bei den erreichten Punkten zwischen 42 und 46 doch ziemlich einig waren. Wir konnten uns aber darauf verständigen, dass Clemens mit meiner Julie die Begleithundeprüfung gerade noch bestanden hat.

Nach dem Mittagessen zeigte ich den Ausbildern noch zwei Videos zur Begleithundeprüfung. Eine tatsächlich abgelegte BH-Prüfung mit einer Anfänger-Hundeführerin sollte nochmals den üblichen aber notwendigen Ausbildungsstand darstellen. Dazu zeigte ich dann in einem Zusammenschnitt vieler BH-Prüfungen aus den letzten Jahren übliche und leider immer wieder vorkommende Hundeführerfehler. Hiermit hofften wir den Ausbildern nochmals die notwendige, intensive Vorbereitung der Hundeführer auf die Prüfung zu vermitteln.

Nach diesen zwei intensiven Tagen mit vielen unterschiedlichen Themen hatten wir das Gefühl, dass es den Teilnehmern am Nachmittag im wahrsten Sinne des Wortes reichte und somit endete dieses Seminar bei Kaffee und Kuchen mit der Verabschiedung, Ausgabe der Teilnehmerzertifikate und Verlängerung der Ausbilderausweise.

Wir bedanken uns beim KfT und der Landesgruppe Bayern
für das Vertrauen ein weiteres Mal für sie tätig sein zu dürfen
und den Teilnehmern für ihre engagierte und tolle Mitarbeit.
Eure Schauspiele bleiben unvergessen!

Auf den nächsten Seiten seht ihr einige Fotos vom Seminar :
es sind nicht allzu viele,
da ich ja immer nur fotografieren konnte wenn die Ausbilder arbeiten mussten...

Anja Monning

 

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