Hundesport Mäder

Fährten im nordischen Land
zwischen Bremen und Bremerhaven

Titel-Hundesport

 

 

 


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23.05.2018

 

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Der Bayer im hohen Norden

Vom 1.-2. Dezember 2007 waren wir zu Gast im hohen Norden, irgendwo auf dem platten Land zwischen Bremerhaven und Bremen. Veranstalter waren Andrea und Merle, welche das Fährtenseminar aus einer Privatinitiative heraus ohne zugehörigen Verein und grössere externe Hilfe organisierten und denen für diese Bereitschaft herzlich zu danken ist.
Konkret waren wir zu Gast auf und rund um den Hof von Merle´s Schwiegereltern in der kleinen Ortschaft Beverstedt. Die Besprechungen, Theorie und kulinarische Versorgung fand in der liebevoll mit Strohballen dekorierten und mit Gasstrahlern geheizten Traktor-Tankstellen-Garage statt. Als Fährtengelände standen uns die direkt umliegenden Wiesen und Äcker zur Verfügung, welche durch die vorangegangenen tagelangen Regenfälle mehr einem Watt oder Meer ähnelten denn einem Fährtengelände. Der zeitweise starke Wind und die unangenehm kalten Temperaturen taten ein Übriges, dass mehrere Teilnehmer gerade zu Beginn reichlich unmotiviert das Fährtenlegen begannen...

Insgesamt nahmen 16 Hundeführer mit ihren Hunden teil. Ausnahmsweise waren die Deutschen Schäferhunde deutlich überrepräsentiert, aber auch Dobermann, Boxer, Jagdhunde und ein Mischling nahmen teil, zudem quasi “außer Konkurrenz” die schon weithin bekannte Mopsdame von Katja...
Der Ausbildungsstand reichte von der “Fast-VPG-1-Prüfungsreife” bis hin zur Fährtenhundprüfung 2.

In meiner Gruppe waren bis auf die Dobidame von Merle nur Deutsche Schäferhunde, die alle sehr vielversprechend mit sehr guten Anlagen, hohem Suchwillen und tiefnasiger Suche glänzten. Die Hauptfehler lagen v.a. an den Tempowechseln nach Gegenstand und Winkeln, etwas Schlampigkeit bei der ganz exakten Ausarbeitung Richtung 100 Punkte und einem teilweise zu geringem Interesse an den Gegenständen, welche eher mit Zwang denn Trieb gelehrt wurden.
Problematischer war es für mich - zumindest am Anfang - die Hundeführer von der Leistungsfähigkeit ihrer Hunde zu überzeugen und durchzusetzen, dass wir auf der nassen Wiese mit Gräben und Furchen, stehendem Wasser, Seitenwind und den vielen Leuten suchen wollten und sollten. Es soll doch tatsächlich Hundeführer geben, die ihren Hund nur auf Sportplatzwiesen ausbilden... grins.Klaus und Maja baggern
Aber wie ich mir dachte und erhoffte suchten alle Hunde sehr schnell sauberer, langsamer und vorsichtiger als von den Hundeführern gedacht- allein weil sie sich auf die äusseren Umstände einstellten. Somit konnten die Hundeführer, welche dachten, dass sie auf diesem Gelände nicht suchen bzw. dem Hund schaden könnten - überzeugt werden. Und ab dann lief alles rund und ich konnte jedes Gelände und jede Schwierigkeit ohne Bedenken oder Ängste vorgeben.

Die hervorragend veranlagte Hündin von Klaus bekam von mir eine Sonderlektion in “Wie suche ich langsam, Schritt für Schritt, und baggere mich nicht vorwärts”. Das klassische Problem “Zug erzeugt Gegenzug” war hier die Ursache des chaotischen, übermotivierten Suchverhaltens. Aber auch hier erreichten wir in den zwei Tagen schon deutliche Fortschritte und ich hoffe, dass Klaus die Geduld und das Händchen hat aus dieser Hündin etwas zu machen.
Der Junghund von Rudi suchte excellent langsam und vorsichtig seine Fährten ab und mit meiner Hilfe lehrten wir ihm das Verweisen seiner ersten Gegenstände auf der Fährte. Auch bei diesem Hund zeigte sich, dass man innerhalb von zwei Tagen ein nahezu selbständiges, trieborientiertes und positiv motiviertes “Verweisen” lehren kann.
Christine und Inok im StoppelackerDer noch junge Rüde von Christine wird nach diesen zwei Tagen von Spitzwinkeln der FH2 träumen... wobei er aber alle Schwierigkeiten mit seinen Geländen - egal ob Wiese, Maisstoppelacker oder Fremdfährte - problemlos meisterte. Wenn die zwei so weitermachen erwarte ich sie nächstes Jahr auf der Ergebnisliste der Ausscheidungen...
Die bereits prüfungserfahrenen Hunde von Silvia, Michael und Willi bekamen eine Dosis positive Gegenstandsarbeit, korrektes und im Zweifelsfall auch energisch und konsequent umgesetztes Liegenbleiben am Gegenstand und dazu eine Prise einer langsamen Weiterarbeit danach. Kombiniert mit kleinen Gemeinheiten am Abgang, an den Winkeln und anderen Stellen wurden diese Hunde auch plötzlich interessierter an ihrer Arbeit, langsamer und vorsichtiger.Lovis am Abgang
Die junge Dobermann-Hündin von Merle zeigte ein tolle Sucharbeit, wobei sie sich am Samstag in der Wiese bei Wind ein wenig über die Fährte schummelte und gerne eine Seite der Fährte ausliess. Am Sonntag auf Acker war davon dann gar nichts mehr zu sehen, dafür schwächelte sie dann beim Verweisen der Gegenstände... aber auf jeden Fall sind Merle und Andrea hier auf dem richtigen Weg.
Andrea als “Chefin von dat ganzen” bekam dann am Sonntag von mir ein Fremdfährte auf Acker, die ihr Rüde aber sicher und relativ problemlos meisterte - lediglich bei den Gegenständen konnte ich ihn ein wenig ärgern. Buck bei der Suche

Natürlich mussten auch unsere zwei Hunde ein wenig suchen und begaben sich mit den Teilnehmern im Schlepp auf ihre Fährten. Hierbei konnten wir v.a. den gesitteten Abgang, die ruhige, stressfreie Problemlösung bei Schwierigkeiten  sowie auch die Filmdosenarbeit und das langsame Wiederansetzen nach dem Gegenstand zeigen.

Nachdem sich meine Truppe selbst zur “1. Bundesliga” erklärt hatte, kommen wir nun zur anderen Gruppe, bei denen Clemens als Cheftrainer der “2. Bundesliga” auftrat. Das Problem hat aber oft nicht nur der FC Bayern, dass so mancher Verbandsligist als Sieger das Feld verlässt, weil die “Großkopferten” zu überheblich sind...

Clemens hatte ein sehr gemischtes Teilnehmerfeld, die vorrangig Probleme in der Triebbeständigkeit der Sucharbeit und mit dem Verweisen der Gegenstände hatte.
Hatten wir am Samstag auf Wiese und am Sonntag auf Acker gesucht, war bei Clemens die Geländezuordnung genau umgekehrt. Da Clemens’ Truppe am Samstag auf einem extrem tiefen, nassen Acker gesucht hatte und dort bald reihenweise versunken wäre, waren die Teilnehmer am Abend dann auch deutlich geschaffter als meine lediglich “Wiesen-Geschädigten” Hundeführer.
Zimmi und seine EllaZu bewundern ist immer wieder Zimmi, der trotz seiner körperlichen Schwierigkeiten den Hundesport meistert und damit nicht nur mich immer wieder fasziniert. Clemens half ihm und seiner Freundin v.a. mit Tips zum Legen der Fährte, zum Verweisen der Gegenstände und zum Reduzieren der Geschwindigkeit seiner Hündin Ella.
Bei Raimar, Beate und Kathrin forderte Clemens eine mit Futter verstärkte, trieborientierte Sucharbeit, da hier die Hunde zeitweise etwas zu lustlos und - auch bedingt durch die schwierigen Verhältnisse - oft nicht zielorientiert genug arbeiteten. Nachdem der Boxer von Kathrin Gegenstände nicht gerne im Liegen verweisen wollte und das Steh nicht wirklich stabil zeigte, versuchten die zwei ihn auf ein Sitzen am Gegenstand umzupolen um das Verhalten etwas positiv motivierter abfordern zu können.
In Clemens seiner Gruppe war dann noch Olaf mit seiner jungen und hervorragend veranlagten DSH-Hündin. Hier lag die Aufgabe eher darin Olaf´s Trieb und Lust aufs Fährten zu stärken - ich hoffe wir haben ein wenig dazu beitragen können und lesen im Frühjahr von einer FH1-Prüfung...
Katja am AbgangKatja, welche wir schon in Weeze mit ihrem Doggenrüden erlebten, nahm dieses Mal mit ihrem vollkommen normal veranlagten DSH-Jungspund teil. Wir konnten uns dann allerdings zwei Tage lang ergötzen wie sich Katja immer noch vorkam als wenn sie von der Diesellok auf einen ICE umgestiegen wäre... grins. Und wenn Katja auch irgendwann tut was Clemens sagt, dann kommen Hund und Hundeführerin auch irgendwann ohne Tiefflug miteinander und gesittet zum Abgang ...grins.

Es zeigte sich auch in diesem Seminar wieder, dass vereinzelte Hundeführer den Leistungsstand ihrer Hunde heillos überschätzen, das Futter zu schnell abbauen und dann dem Hund  - gerade bei schwierigen Verhältnissen - schnell die Lust und der Trieb abhanden kommt. Um so mehr wie die Hunde Prüfungen laufen und dann wieder motiviert werden müssten, was dann mit “ich bin ja keine Futtermaschine” beantwortet wird...

Besonders erwähnen muss ich noch - laut Clemens - die kleine Möppeline von Katja, die am Samstag ausser Konkurrenz auf dem Acker mit suchte. Clemens’ Kommentar lautete dann ganz einfach, dass der Hund beim Verweisen eines Gegenstandes genauso lang wie breit ist... grins. Übrigens hat die Mops-Dame bereits FPR 1! Ich finde die kleinen Hunde immer wieder faszinierend!

Und da auch die Sonntags bei Clemens hinzugekommenen Jagdhunde überzeugende Sucharbeiten ausführten stellte sich spätestens dann die Frage, ob die ach so gute 1. Bundesliga wirklich immer so deutlich besser ist als die 2. Liga oder die Amateure...?

Ein paar FH2-Abgänge und der Aufbau zur Stöberarbeit vervollständigten dann noch das Programm für einige ausgewählte Hunde, so dass schlussendlich alle müde ins Auto zurück konnten, bevor der Regen endgültig über uns hereinbrach.

Nach zwei intensiven Tagen möchten wir uns bei allen Teilnehmern für Ihre Mitarbeit, Lernbereitschaft und Ihr Interesse bedanken - ihr habt alle gute Hunde mit guten Anlagen -macht was draus! Ich hoffe von Euch bald in den Ergebnislisten zu lesen - Eure Hunde haben das Potential dazu!

Ein herzliches Dankeschön geht an Andrea und Merle für die Organisation des Seminars ohne Rückendeckung durch einen Verein
- Hut ab davor und jedem Kritiker möge gesagt sein, dass er sich vor dem Meckern diese Arbeit erstmal selbst antun solle!

Die Fotos vom Seminar sind endlich fertig - ich bitte die Verzögerung zu entschuldigen. Der Dank geht an Merle, Olaf und Christine!

V.i.S.d.P.: Anja Monning

 

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